Wasserverbrauch verstehen

Einlaufendes Badewasser

Kommt das Wasser wirklich aus dem Hahn?

Erfahren Sie hier das Wichtigste über das feuchte Nass:
Von der Aufbereitung über die Erwärmungsformen bis hin zum Verbrauch pro Kopf.

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WasserCheck

Zahlen Sie zu viel für Warmwasser? In nur 5 Minuten: Warmwasserverbrauch individuell berechnen und mit Durchschnittswerten vergleichen. Außerdem: Auf Ihre Situation angepasste Tipps zum Kosten senken.

Wo unser Trinkwasser herkommt

Es ist überlebenswichtig für uns alle – trotzdem beachten wir es wenig: Trinkwasser gilt als das am besten kontrollierte Lebensmittel und mehr als 99 Prozent der Deutschen sind an die Verteilungsnetze angeschlossen. Doch durch den Klimawandel, die steigende Anzahl an Menschen auf der Erde und zunehmende Verschmutzung wird als Trinkwasser nutzbares Wasser ein immer knapperes Gut. Wichtig also, dass wir bewusst und sparsam damit umgehen. Wie das im Detail aussieht, lesen Sie in unserem dazugehörigen Beitrag:

Trinkwasser: Definition, Verbrauch & Kosten

Wie das Wasser in den Hahn kommt

Ob tief aus dem Erdinneren oder aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Seen – bis das Trinkwasser aus dem Hahn fließt, hat es meist eine lange Reise hinter sich. Wie dieser Wasserkreislauf aussieht und was die Wasserbetriebe für das Wasser verlangen, erklären wir am Beispiel der Berliner Stadtwerke. Die gröbsten Schritte sehen so aus:

  • Quelle finden und Brunnen bohren
  • Rohwasser zu sauberem Wasser filtern
  • In das Trinkwasserverteilnetz einspeisen
  • Über Hausanschlussleitung kommt es aus dem Hahn
  • Abwasser fließt in Abwasserkanal und Klärwerke
  • Nach der Reinigung wird es in die Flüsse abgelassen
  • Kreislauf beginnt von vorne

Um diesen künstlichen Wasserkreislauf aufrechtzuerhalten, verlangen Wasserwerke Gebühren in unterschiedlichen Höhen. Wie hoch sie exemplarisch sind und wie Sie mit der Türsteher-Methode die Wasserqualität in Ihrer Region sicherstellen, lesen Sie im dazugehörigen Beitrag:

Wasserkreislauf – Gewinnung, Aufbereitung & Kosten

Wie viel Wasser wir täglich verbrauchen

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person beträgt in deutschen Haushalten 127 Liter pro Tag. Das zeigen die Erhebungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2021. 2020 waren es noch rund 129 Liter Wasser täglich. Nach vorläufigen Schätzungen steigt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person 2022 wieder auf 129 Liter. Bei der Zahl handelt es sich um reines Trinkwasser. Wie sich der Verbrauch im Haushalt durchschnittlich aufteilt, zeigt die folgende Grafik:

So hoch ist der durchschnittliche Warmwasserverbrauch

Der durchschnittliche Warmwasserverbrauch pro Person liegt zwischen 30 und 45 Litern täglich. Damit beträgt der Anteil des Warmwassers am gesamten Wasserverbrauch durchschnittlich bis zu 35 Prozent.

So ist der Verbrauch von Warmwasser zu bewerten (Angaben pro Tag und pro Person):

  • bis 30 Liter: niedrig
  • 31–45 Liter: mittel
  • 46–60 Liter: erhöht
  • über 60 Liter: zu hoch

Und weil man für Warmwasser auch immer kaltes Wasser braucht, ist es gut zu wissen, wo es überall zum Einsatz kommt. Die Tabelle zeigt, wie hoch der Wasserverbrauch pro Tag für die einzelnen Haushaltsbereiche bei einer Person ist:

Haushaltsbereich Anteil des Wasserverbrauchs pro Tag in Litern Anteil des Wasserverbrauchs pro Jahr in Litern
Baden, Duschen und Körperpflege 46 l16.500 l
Toilettenspülung34 l12.500 l
Wäschewaschen15 l5.500 l
Geschirrspülen8 l3.000 l
Raumreinigung, Auto- und Gartenpflege 8 l3.000 l
Essen und Trinken 5 l2.000 l
Kleingewerbeanteil 11 l4.000 l
Insgesamt127 l46.500 l

Mehr zum Thema Wasserverbrauch pro Person finden Sie im Beitrag:
Durchschnittlicher Wasserverbrauch von Haushalten in Deutschland

 

Von kalt zu warm: Wie Warmwasser bereitet wird

Warmwasser kann entweder dezentral oder zentral erzeugt werden:

Bei der dezentralen Warmwasserbereitung erwärmt ein Durchlauferhitzer oder Boiler das Wasser direkt an der Zapfstelle, zum Beispiel an der Dusche.

Bei der zentralen Warmwasserbereitung übernimmt die Heizanlage das Erwärmen des Wassers, das in der Regel in einem Warmwasserspeicher gespeichert wird. Von dort aus gelangt es dann zu den Zapfstellen.

Eine Sonderform der dezentralen Bereitung von Warmwasser sind Gasetagenheizungen. Hier wird für jede Wohnung einzeln ein leistungsstarker Gas-Durchlauferhitzer genutzt, der alle Zapfstellen mit Warmwasser versorgt. Sie werden überwiegend in Altbauten mit mehreren Wohneinheiten, aber auch in Einfamilienhäusern verwendet.

Wichtig: Grundsätzlich sind die Kosten für Warmwasser deutlich höher als für Kaltwasser. Denn für die Erwärmung ist zusätzliche Energie nötig, in der Regel Strom oder Gas:

  • Wird das Wasser mithilfe von Gas erwärmt, kostet ein Liter Warmwasser durchschnittlich 2,5-mal so viel wie ein Liter Kaltwasser.
  • Kommt Strom für die Erwärmung zum Einsatz, kostet ein Liter Warmwasser im Schnitt sogar 4,5-mal so viel wie Kaltwasser.

Verluste bei Warmwasserbereitung

Um 1.000 Liter kaltes Wasser von 10 Grad Celsius Ausgangslage mit einem klassischen Heizkessel auf 60 Grad Celsius zu erhitzen, braucht es rechnerisch 5,8 Kubikmeter Gas oder 5,6 Liter Heizöl. In der Praxis kommen aber noch diverse Wärmeverluste bei der Erzeugung (Wirkungsgradverluste, Abstrahlungsverluste und Zirkulationsverluste) hinzu. Aus den rechnerischen 5,8 Kubikmetern Gas oder 5,6 Liter Heizöl werden schnell 12,5 Kubikmeter Gas beziehungsweise 12,5 Liter Heizöl.

Effizienter arbeiten Durchlauferhitzer. Ihre Wirkungsgradverluste halten sich in Grenzen. Dafür kostet eine Kilowattstunde Strom deutlich mehr als ein Liter Heizöl oder ein Kubikmeter Gas.

Ob zentral oder dezentral bereitet: Allein aus Kostengründen ist es sinnvoll, sparsam mit Warmwasser umzugehen.

Wo die Vor- und Nachteile der Erzeugungsarten von Warmwasser liegen, haben wir für Sie in einem dazugehörigen Beitrag zusammengetragen:

Boiler oder Durchlauferhitzer: ein Überblick

Legionellen im Trinkwasser

In Zeiten von steigenden Energiepreisen ist Sparen das Gebot der Stunde. Aber übertreiben Sie es besser nicht! Denn im schlimmsten Fall kann es zu einem Legionellenbefall kommen – mit erheblichen Risiken für Ihre Gesundheit. Legionellen (weltweit verbreitete Keime, die in geringer Anzahl natürlicher Bestandteil von Grundwasser sind) können eine besondere Form der Lungenentzündung, die Legionellose, hervorrufen. Lassen Sie es am besten gar nicht so weit kommen, indem Sie Folgendes beachten:

  • Halten Sie die Wassertemperatur Ihres Wasserspeichers konstant bei 60 Grad Celsius.
  • Höhere Temperaturen sind nicht notwendig.
  • Lassen Sie das Wasser nach längeren Standzeiten für einige Zeit laufen.

Worauf Sie sonst noch achten sollten, sehen Sie in diesem Video:

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch in unserem Fachbeitrag – mit Experten-Empfehlungen:

Legionellen im Trinkwasser – darauf sollten Sie achten

Wasserverbrauch allgemein

Welche Heiztechniken gibt es?